Mit unserem Auftragsvolumen ist auch unser Team gewachsen. Darüber freuen wir uns sehr und wir möchten die Gelegenheit nutzen, unseren Experten für UX-Design vorzustellen.

Interview mit Christian Binkert, UX-Design-Experte/Lead Interaction Designer, Creative Acts GmbH

Wofür steht UX?

UX steht für User Experience, zu Deutsch: Benutzererfahrung. Dabei geht es darum, Benutzern eine positive Erfahrung bei der Verwendung von Software zu ermöglichen. Benutzererfahrung setzt sich zusammen aus der Usability (Benutzerfreundlichkeit), dem funktionalen Teil der Software, der den Arbeitsprozess unterstützt, und dem Look-and-Feel, der attraktiven und intuitiven Gestaltung der Oberfläche. In den 80er und 90er-Jahren galt primär der Grundsatz «IT drives Business». Was bedeutete: Die Software kann das und jetzt ist es am Benutzer, sich danach zu richten. Heute gibt es dank fortschrittlichen Webtechnologien und Touch Interfaces viel mehr Möglichkeiten, eine Software intuitiv und effizient bedienbar zu gestalten; das macht den heutigen Erfolg einer Software aus – was sich anhand der Beispiele von Apple und Google sehr gut nachvollziehen lässt.

Was sind die Vorteile des UX-Designs?

UX-Design macht eine Software erst attraktiv. Nehmen wir zum Beispiel eine Spritzkanne: Sie funktioniert zwar auch ohne Henkel, aber sie wäre noch lange nicht so praktisch. Wir wollen keine Gefässe machen, die nur funktionieren, sondern solche, die brauchbar und effizient sind und bei denen es Spass macht, sie zu benutzen.

Was ist Ihre Aufgabe innerhalb eines Projekts?

Ich bin meistens als Business Consultant und UX-Designer tätig. Der Übergang ist fliessend. Ich schlage die Brücke zwischen der Technik und dem User Interface (Benutzeroberfläche). Dazu nutze ich «Prototyping ». Das heisst, ich entwickle eine webbasierte Lösung, die bereits so aussieht und funktioniert, wie sie sollte, aber einfach ohne Daten. Da kann ich sehen, wie jemand damit arbeitet und je nachdem noch Optimierungen vornehmen. Ich muss aber auch die fachlichen Abläufe kennen, damit ich die Prozesse funktional und grafisch optimal gestalten kann. Die ganze Software ist ein zusammenhängendes Paket. Das Look-and-Feel im Designteil ist für die Endkunden ein grosser Marketingaspekt, denn die Gesamterfahrung muss attraktiv sein. Bei einer internen Software wird leider oft zu wenig auf UX geachtet, obwohl dies auch dort essenziell wäre. Sie brauchen sich nur eine Standardsoftware wie zum Beispiel SAP anzusehen; die ist zwar funktionsreich und flexibel, aber nicht sehr benutzerfreundlich.

Was ist Ihre Rolle bei couniq?

Ich bin Business Consultant und UX-Experte. Patrik Riesen kenne ich seit mehr als vier Jahren. Mit ihm habe ich projektbezogen schon in verschiedenen Funktionen zusammengearbeitet. Beim «Fiscal-IT-Projekt » für die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV), das couniq und ich gemeinsam betreuen, bin ich als Business Analyst und Lead Interaction Designer tätig. Da betreue ich zwei Designer und bin unter anderem für die Definition der Gestaltungs- und Ablaufmuster zuständig.

Was ist Ihnen bei der Zusammenarbeit mit Kunden wichtig?

User Centered Design, das heisst, ich stelle den Kunden ins Zentrum. Ich möchte seine Bedürfnisse erfüllen und mich nicht nur von der Technik leiten lassen.

Wie tanken Sie nach einem anstrengenden Tag wieder Energie?

Ich habe das Vergnügen, von Basel nach Bern zu pendeln (schmunzelt). Im Zug kann ich lesen, Musik hören und Filme schauen. Zudem erhole ich mich gerne im Kreise meiner Familie oder bei der Gartenarbeit. Hin und wieder gehe ich joggen, schwimmen oder Fahrrad fahren. Da kommt es öfter vor, dass ich den Anhänger montiere und die Kinder auf eine Spritztour mitnehme.

Welche Rolle übernehmen Sie in der Küche?

Ich bin der Koch. Es ist toll, kreativ zu sein und Dinge auszuprobieren, und zwar nicht strikt nach Rezept. Zudem lege ich Wert auf frische Zutaten. Natürlich muss man bei der indischen oder asiatischen Küche ungefähr wissen, was rein gehört und wie man würzen muss, aber sonst kann man nach Lust und Laune kombinieren.

«Beim UX-Design geht es darum, Benutzern eine positive Erfahrung bei der Verwendung von Software zu ermöglichen.»

Publiziert am:
Verfasst von: Patrik Riesen