Eine Selbsterfahrung durch Perspektivenwechsel

COVID-19, Maskenpflicht und Pandemie gehören bei vielen Menschen zu den Unwörtern von 2020. Nichtsdestotrotz wird diese Zeit wohl in die Geschichtsbücher eingehen. Hoffen wir zumindest, dass unser «Leiden» auch historisch dokumentiert wird. Befinden wir uns doch seit Monaten in einem «Ausnahmezustand» und die weltweiten Restriktionen schlagen vielen auf das Gemüt.

Wie bleibt man motiviert und positiv, wenn alles ungewiss ist und wir nicht richtig planen oder uns langfristige Ziele setzen können? Theoretische Tipps gibt es zu Genüge. Deshalb möchte ich euch in diesem Blogbeitrag eine persönlich erprobte Praxis aus meinem Alltag mitgeben.

Ich orientiere mich an den «sieben Säulen der Resilienz», die mir helfen, Krisensituation zu meistern. Im Lockdown des Frühling 2020 habe ich eine neue Methode der ersten Säule «Optimismus» ausprobiert.

Schlimmer geht es immer! Richtig, dachte ich und wollte, im Hier und Jetzt, das Beste aus der Situation machen. Den vielen negativen Nachrichten zu trotzen und sich auf das Positive zu fokussieren, mag oft schwierig erscheinen. Mir half jedoch der Gedanke und auch das Wissen, dass man sich positives Denken und Zuversicht antrainieren kann. Das erfordert Zeit und Musse sowie Engagement und regelmässiges Training.

Meine Motivationsreise begann ich im April mit einer Dankbarkeits-Challenge, zusammen mit einer virtuellen Gruppe von Mitmachern und angeleitet von einer Freundin in den USA. Während 21 Tagen hat sie uns täglich motiviert, an drei Dinge zu denken, für die wir dankbar sind. Hier ein paar Beispiele als Starthilfe und Anregung:

  • Welchen drei Menschen bist du dankbar?
  • Welchen drei Nahrungsmitteln bist du dankbar, dass du sie essen und geniessen darfst?
  • Welchen drei Freizeittätigkeiten bist du dankbar, dass du sie ausüben darfst?
  • Welchen drei Künstlern bist du dankbar für ihr Schaffen?
  • Welchen drei Hilfsmitteln bist du dankbar, die dir die Arbeit erleichtern?

Das Spannende war, dass mir anfänglich nicht viel in den Sinn gekommen ist, wofür ich dankbar sein könnte. Doch durch den Perspektivenwechsel ist mir klar geworden, dass ich auch für die gewöhnlichen Dinge des Schweizer Alltags dankbar bin. Wie zum Beispiel ein warmes Zuhause, funktionierendes Internet, öffentlicher Verkehr, ein Sozialsystem, genügende Menge und Auswahl an Lebensmitteln und noch vieles mehr. In einer Gruppe mit Menschen aus aller Welt wurde mir deutlich, dass viele der Dinge, die ich als «normal» voraussetze, für meine Mitmacher an anderen Orten und in anderen Situationen alles andere als selbstverständlich sind.

Es ist nie zu spät sich mit Motivationstraining zu befassen. Mir ist der Start mit dieser einfachen 21-Tage-Übung gelungen, ganz einfach und kostenlos. Nun setze ich das Gelernte im Alltag um. Zum Beispiel, wenn ich am Abend auf meinem Lieblingssessel sitze, mir ein paar Minuten Zeit nehme und überlege, für was ich heute dankbar war. Manchmal teile ich meine Gedanken mit meinen Mitmachern oder ich geniesse das gute Gefühl für mich selbst.

Bist du motiviert, es einfach mal zu versuchen? Viel verlieren kann man nicht, vielleicht werden ein paar Hirnzellen stimuliert und man fängt an zu grübeln. Noch mehr Spass macht es, wenn man ein kleines Team motivieren kann und es gemeinsam durchzieht.

Na dann los! Bleibe gesund und stark!

Publiziert am:
Verfasst von: Claudia Zuber